Altstädtischer Markt

Geschichte und buntes Treiben treffen aufeinander

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Figurative mark

Beschreibung

Der Marktplatz vorm Schweriner Rathaus und der Schlachtermarkt sind nicht allein durch einen Torbogen miteinander verbunden. Auch die Geschichte bringt Zusammenhänge hervor. Der erste Grundriss des heutigen Altstädtischen Marktes lässt sich 1651 finden – nach fast 500-jähriger Stadtgeschichte. Alles muss mit einer Art Straßenmarkt begonnen haben – einer lang gezogenen Fläche von etwa 20 mal 60 Metern.

Im Mittelalter tummelten sich auf dem Marktplatz unter anderem Kleinhandwerker. Sie produzierten in ihren Buden, davor fand der Verkauf statt. Andere Händler – wie Schlachter, Bäcker oder Fischer – boten ihre Waren von überdachten Verkaufsständen aus an. Die entsprechende Marktecke wurde nach ihrem Gewerk benannt – hier zeigt sich schon eine erste Verbindung zum Schlachtermarkt. Auswärtige durften damals nur zu bestimmten, besonderen Markttagen ihre Waren feilbieten.
Bereits Heinrich der Löwe wollte Schwerin als Handelsmetropole etablieren, doch Versuche, dafür den Markt zu vergrößern, scheiterten. Mehr noch: Viele Schweriner Händler siedelten in dieser Zeit nach Wismar um, Schwerin als Fernhandelsstandort verkümmerte – und mit ihm sein Marktplatz. Weil die Bevölkerung zudem rasch wuchs, wurden die Buden auf dem Marktplatz zu Wohnraum umgebaut und der Verkauf der Ware in die Häuser verlagert. Mehrgeschossige, schmale Bauten entstanden dicht an dicht, ganz ohne Hof oder Garten. Lediglich kleine Gassen trennten die Häuserreihen voneinander.

Das Rathaus allerdings stand früher frei. Seine Grundstücksmauern stammen aus dem Jahr 1567, die sich anschließenden Häuser sind erst später gebaut worden. Überhaupt veränderten sich der Markt und Rathaus immer wieder – besonders nachdem die Stadt Schwerin 1651 ihrer größten Brandkatastrophe zum Opfer fiel. Das damalige Rathaus und die 15 Häuser rund um den Markt stürzten in sich zusammen. Die Wand mit dem spitzbogigen Durchgang in der Ostseite des Rathauses ist allerdings erhalten geblieben.
Mit neuen Plänen für die Stadt sollte der Markt nun endlich größer werden und insgesamt verschob er sich durch Erweiterungen ein Stück nach Nordwesten. 1654 war auch das Rathaus wieder aufgebaut, wurde über die Jahrhunderte ebenfalls erweitert und von Baumeister Adolph Demmler im 19. Jahrhundert schließlich mit einer neuen Fassade verkleidet. Da er auch die umliegenden Gebäudefassaden neugestaltete, entstand schließlich das zusammenhängende Bild eines klassischen Marktes aus dem 19. Jahrhundert.

Die Händler allerdings waren zu dem Zeitpunkt dort nicht mehr zu finden, denn der ordnungsliebende Herzog Friedrich machte dem Markttreiben unter freiem Himmel schon früher ein Ende: Er kaufte bereits im 18. Jahrhundert vier Grundstücke an der Nordseite des Marktes auf, ließ die Häuser abreißen und errichtete dort ein repräsentatives Kaufhaus. Hofbaudirektor Johann Joachim Busch nutzte die hintere Fläche der brachen Grundstücke für den geschlossenen Teil – hier wurden fortan Lebensmittel, vor allem Fleisch, Wurst und Brot, verkauft. Vorne fügte Busch eine offene Säulenvorhalle an. Dabei wurde peinlichst genau darauf geachtet, die Sichtachse zum Schweriner Dom – geweiht 1171 – nicht zu beeinträchtigen. Was wir heute das „Säulengebäude“ nennen, wurde bei der Erbauung zunächst als „Krambuden-Haus“ betitelt – schließlich fanden dort die ehemaligen Krambuden ihren neuen Platz. Hier kamen zunächst der Müller Pingel und Kaufmann Hennings unter, Anfang des 20. Jahrhunderts sogar die Polizeiwache, dann ein Reisebüro und bis 1965 das Stadtarchiv. 

Heute ist der Altstädtische Markt zum Beispiel der Startpunkt vieler Stadtführungen und ein Verweilort für ein schönes Stück Kuchen oder eine Tasse Kaffee in den angrenzenden gastronomischen Betrieben. Buntes Treiben gibt es nach wie vor, zum Beispiel immer mittwochs beim Wochenmarkt oder zu verschiedenen Themenmärkten. Besonderes Flair verströmt der Weihnachtsmarkt im Winter. Doch der Platz ist auch buchstäblicher Anlaufpunkt für Sportevents: Die Sportler des Schweriner Nachtlaufes kommen hier nämlich ins Ziel.

Werfen Sie außerdem einmal einen Blick auf die Statue „Heinrich der Löwe“, die seit 1995 den Marktplatz ziert. Ihre Geschichte können Sie in einem eigenem Hörstück entdecken. Zudem lohnt es sich, durch den Torbogen zum Schlachtermarkt zu bummeln und dort Wissenswertem über ihn und über die Brunnenstatue „Herr’n Pastor si’n Kau“ zu lauschen.

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