Bahnhof und Fürstenzimmer
Der Hauptbahnhof liegt in nordwestlicher Richtung der Altstadt. Die erste Bahnstrecke Mecklenburgs wurde im Rahmen des Neubaus Berlin - Hamburg zwischen den fünf Staaten, Preußen, Mecklenburg-Schwerin, Dänemark, Lübeck und Hamburg am 8. November 1841 durch einen Staatsvertrag besiegelt. Mit Übernahme der Hälfte der Kosten durch Großherzog Friedrich Franz II. wurde die Strecke vom heutigen Hagenow-Land an Ludwigslust und Grabow vorbei, nach Boitzenburg und später bis Kiel geführt. Am 10. März 1846 erhielt die Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn die Konzession zum Bau der Strecke Hagenow - Schwerin und sicherte die Verbindung zur Strecke Berlin - Hamburg. Sie blieb - wie die Strecken Preußens - bis 1945 in eigener Verwaltung.
Damals
Am 1. Mai 1847 wurde der Bahnhof am Luisenplatz eingeweiht. Er verfügte über einen externer Tunnel mit zwei Eingangspavillons. Sie wurden 1889 -1890 durch die heutige Empfangshalle ersetzt und um die sich südlich anschließenden Fürstenzimmer erweitert. Südlich vom Empfangsgebäude sorgte ein separater Tunnel mit Eingängen Richtung Stadt und zur Paulstadt. 1927 wurde die repräsentative Eingangshalle unterhalb der Gleise erweitert und der externe Tunnel verfüllt. Der Brunnen mit der Bronzeskulptur, Rettung aus Seenot, 1910 von Hugo Berwald wurde auf dem Luisenplatz aufgestellt.
Stil
Nach Plänen von Ernst Möller werden das Empfangsgebäude und die Tunneleingänge in historistischem Stil ausgeführt. Der mittlere Pavillon der Empfangshalle wird durch zwei niedrigere Zwischenglieder mit zwei Eckpavillons verbunden. Die eingerichteten Fürstenzimmer erhalten eine wandgebundene, historistische Innenausstattung zum Empfang der königlichen Hoheiten oder ihrer kaiserlichen Gäste.
Standort
Nach grundlegender Renovierung wird der Hauptbahnhof Schwerin 2005 neu eröffnet und 2008 als Bahnhof des Jahres (Städte unter 100 000) ausgezeichnet. Der Bahnhofsvorplatz wird im Gedenken an Marianne Grunthal, die kurz vor Ende des II. Weltkriegs 1945 von SS Schergen an einer Laterne des Bahnhofsplatzes erhängt worden war, in Grunthalplatz umbenannt. 14 000 Reisende nutzen den Hauptbahnhof Schwerin täglich.
Quelle: https://www.welterbe-schwerin.de