Er gilt als Begründer der deutschen Schauspielkunst und ihm wurde in Schwerin ein Denkmal gesetzt: Conrad Ekhof. Auf dem nach ihm benannten Ekhof-Platz zwischen dem Mecklenburgischen Staatstheater und dem Staatlichen Museum steht die Büste des Schauspielers, Dramatikers und Gründers der ersten deutschen Schauspielschule in Schwerin. Der gesamte Platzraum, umgeben von Bäumen, stellt ein Einzeldenkmal dar.
Hans Kies hatte die Büste 1961 geschaffen.
Der Schauspieler Conrad Ekhof wurde 1720 in Hamburg geboren. Er wuchs bei seiner Familie im Hof des ersten öffentlichen Opernhauses in Deutschland auf. Hier hatte er seinen ersten Kontakt mit der Theaterwelt. Ekhof arbeitete zunächst als Schreiber eines Advokaten in Schwerin – ein Glücksfall, denn hier hatte der kunstsinnige Junge Zugang zu dessen Bibliothek. Sein Wunsch, Schauspieler zu werden, nahm Gestalt an. Später wurde er Mitglied einer Wandertheatergruppe. Bei einem Gastspiel in Schwerin war Landesherr Christian Ludwig II. äußerst fasziniert. Conrad Ekhof arbeitete von nun an dauerhaft in Schwerin, verfeinerte seine Fähigkeiten als Dramatiker und erlangte damit für die Schauspielkunst allgemein neue Qualitäten. Er gründete am 28. April 1753 mit Mitgliedern der Schönemannschen Gruppe die erste deutsche Schauspielerakademie.
Nach 17 Jahren verließ er die Gruppe und zog wieder als Schauspieler-Nomade durch die Lande. In Hamburg eröffnete er 1767 das erste deutsche Nationaltheater. Der Dramaturg wurde niemand Geringeres als Gotthold Ephraim Lessing. Für Ekhof begann hier die Hochzeit seines Schaffens. Herzogin Anna Amalia holte den großen Schauspieler später nach Weimar.
Als Conrad Ekhof am 16. Juni 1778 in Gotha starb, galt er als der bedeutendste Schauspieler Deutschlands. Die Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin e.V. fördert am Ende jeder Spielzeit junge Künstler mit der Vergabe des Conrad-Ekhof-Preises.
Der gelernte Maschinenschlosser Hans Kies wurde 1910 in Kolberg geboren und unternahm seine ersten künstlerischen Aktivitäten als Arbeiterzeichner. 1926 trat er dem freigewerkschaftlichen Verband der Metallarbeiter und später der kommunistischen Revolutionären Gewerkschafts-Opposition bei. Von 1931 bis 1939 studierte Hans Kies an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst, der späteren Hochschule für bildende Künste in Berlin.
Im Zweiten Weltkrieg wurde er Soldat, danach war er fünf Jahre Bürgermeister von Zinnowitz auf Usedom und wurde 1958 Stadtverordneter von Berlin. Zwischenzeitlich arbeitete er als freischaffender Künstler. Hans Kies fertigte diverse Denkmäler und Gedenkstätten. In Schwerin entstand 1965 die „Gedenkstätte verdienter Kämpfer für Demokratie und Sozialismus“ auf dem Alten Friedhof – eine Inschriftenwand mit Relief, die 2005 allerdings abgebaut wurde. Ab 1969 wurde er Dozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Er gehörte dem Präsidium des Verbandes Bildender Künstler der DDR an und war Verdienst- und Preisträger hochrangiger DDR-Auszeichnungen. Der Bildhauer und Politiker starb 1984 in Berlin.