Seit 1979 befindet sich das Kunstwerk Herr´n Pastor si´n Kau auf dem Schlachtermarkt. Es besteht aus einem gemauerten Backsteinbrunnenbecken, einer gemauerten Säule mit einem umlaufenden bronzenen Reliefband. Obenauf thront eine Tierplastik – eine Kuh, ebenfalls aus Bronze. Das Relief zeigt Motive nach dem gleichnamigen niederdeutschen Volkslied „Van Herrn Pastor siene Kauh“, dessen älteste Quelle bis in das erste Jahrhundert zurückreicht. Sein Ursprung entstammte der literarischen Episode „Das Gastmahl des Trimalchio“ aus dem satirischen Roman Satyricon, geschrieben vom römischen Senator und Schriftsteller Titus Petronius.
Das plattdeutsche Volkslied ist ein heiterer bis trauriger, schalkhaft und spöttischer Rundgesang und handelt von einer verendeten Kuh, die einem Pastor gehörte. Die Einzelteile des Tieres werden an die Bewohner eines Dorfes verteilt. Das Lied soll aus mehr als einhundert Strophen bestehen.
Das Glockenspiel des Schweriner Rathauses gibt den Anfang der Melodie des Volksliedes wieder.
Der Künstler Stephan Horota wurde am 14. September 1932 in Futok in Serbien geboren. Er besuchte die Volksschule in Novi Sad. Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet war, wurde er gemeinsam mit der Familie nach Deutschland umgesiedelt. Hier absolvierte er eine Tischlerlehre und entschied sich dann dafür, Bildhauerei zu studieren. Er machte dafür zuerst in Wismar Station, dann an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm. Damit nicht genug: Schließlich führte die umfassende Ausbildung Stephan Horota auch nach Berlin-Weißensee zur Hochschule für bildende und angewandte Kunst.
Seine Motive sind überwiegend Tiere und Menschen. Er schuf bereits 1967/1968 die „Kinder unterm Regenschirm“ – diese stehen in Berlin an der Prenzlauer Allee. Die Schweriner Skulptur „Schirmkinder“ fand ihren Platz fünf Jahre später am Pfaffenteich. Beide Skulpturen sehen nahezu identisch aus. Es gibt nur minimale Unterschiede, zum Beispiel bei der Haltung der Köpfe oder Ausprägung der Frisuren.