Am Südufer des Pfaffenteichs liegt das höchst repräsentative Kommandantenhaus. Der ehemalige Dienst- und Wohnsitz des Kommandanten des Grenadier-Garde-Bataillons besticht mit seiner eleganten ausgewiesenen Schlichtheit. Noch im Vorfeld des Umzugs der Residenz von Ludwigslust nach Schwerin, hatte für Großherzog Paul Friedrich die Verlegung und Modernisierung des Mecklenburger Militärs oberste Priorität.
Als Zehnjähriger ist er bereits dem Ludwigsluster Grenadier-Garde-Bataillon beigetreten und wurde mit gerade einmal 22 Jahren zum Mecklenburg-Schweriner Generalmajor berufen: Erbherzog Paul Friedrich. Seit 1830 war er der Kommandant. Als er 1837 die Regentschaft als Großherzog übernahm, widmete er sich weiter vordringlich einer umfassenden Reform des Mecklenburger Militärs. Durch Investitionen in die Ausbildung, Ausstattung und Ausrüstung modernisierten sich die Mecklenburgischen Einheiten.
Zur Erweiterung der Stadt, boten ihre Außenbezirke mit dem Ostorfer Berg, der Werderstraße und der Reifferbahn die besten Voraussetzungen: Als erstes Bauprojekt dieser Reform und Modernisierung entstand das von 1836 bis 1837 durch Georg Adolph Demmler erbaute Kommandantenhaus.
Heute findet sich im Erdgeschoss ein Ladenlokal und die oberen Geschosse werden als Wohn- und Geschäftsräume genutzt.
Zum Stil
Das Kommandantenhaus wurde als Dienst- und Wohnhaus für den Kommandanten der mecklenburgischen Brigade, Generalmajor Hartwig von Elderhorst, als verputzte Fachwerkkonstruktion errichtet. Beauftragt wurde Georg Adolph Demmler mit dem Bau durch den Großherzog Paul Friedrich.
Die in Richtung Norden orientierte Hauptfassade zeigt sich mit neun Achsen. Das Erdgeschoss war bereits zur Bauzeit als Ladengeschäft geplant, auch heute noch wird dort ein solches betrieben. Die Rundbogenöffnungen wurden bei der Instandsetzung des Hauses wieder angelegt.
Die Eingänge und Fenster der Sockelzone weisen in den Fassaden des Fachwerkbaus Rundbögen auf. Demmler gestaltete die Bauweise entsprechend dem Kanon der klassizistischen Gliederung. Die Fensterhöhen von Beletage und Dachzone sind je Stockwerk nach oben hin relational verkürzt. Die bis heute erhaltenen Ziergiebel mit stuckierten Helmen in der Beletage verweisen auf die historische Funktion des Amtssitzes als Kommandantenhaus. 1883 gelang der Komplex durch Tausch in private Hände.
Die Fenster des Obergeschosses sind als Rechteckfenster mit einer geraden Fensterverdachung angelegt. Sie stehen mit ihren profilierten Sohlbankgesimsen auf einem umlaufenden Gurtsims. Darüber verweisen zwei Helme auf den Hausherrn Generalmajor Elderhorst. Die Fenster im 2. Obergeschoss sind niedriger und ohne Fensterverdachung ausgeführt. Ein Konsolgesims schließt die Fassade ab.
Der Dachüberstand des Flachdaches war bereits Ende des 19. Jahrhunderts entfernt und durch eine Balustrade ersetzt worden.
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