Staatliches Museum Schwerin

Bedeutsam für die Stadt und bereichernd für Kunstliebhaber

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Figurative mark

Beschreibung

Haben Sie auch ein Hobby? Welches? Herzog Christian Ludwig II jedenfalls hatte ein Faible für Gemälde. Im 17. Jahrhundert brachte er sie von seinen zahlreichen Reisen im In- und Ausland mit nach Hause. Ein Museum war zu diesem Zeitpunkt zwar noch lange nicht in Sicht und doch sind diese Ursprünge bezeichnend. Heute umfassen die Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin mehr als 100.000 Kunstwerke.

Christian Ludwig sammelte nicht irgendwas, es musste schon von besonderer Qualität sein. Alte und neue Meister hatten es ihm angetan, deshalb befanden sich 1725 bereits 120 außerordentliche Werke niederländischer Künstler in seinem Besitz. Zu dieser Zeit lebte der Herzog noch im Schloss Grabow. Als es hier zu einem verheerenden Brand kam, wurden die meisten Kunstwerke zerstört.
Der begeisterte Kunstsammler ließ sich davon nicht schrecken und fing einfach wieder von vorne an.  Schließlich hatte er sich doch in den Kopf gesetzt, für Mecklenburg eine bedeutende Gemäldesammlung zusammen zu stellen.
1736 zog er ins Schweriner Schloss um und ließ auf dem Gelände eine erste Galerie errichten. Das Baujahr des zweigeschossigen Fachwerkhauses gilt heute als Gründungsjahr der Schweriner Kunstsammlungen.
1792 war der Bestand an Gemälden bereits auf 695 Bilder angewachsen, denn der Herzog vererbte seine Kunstliebhaberei und auch Sohn Friedrich und dessen Neffen sammelten im großen Stil. Eine besondere Bereicherung der herzoglichen Sammlung waren 43 Gemälde des französischen Hof- und Jagdmalers Jean-Baptiste Oudry. 34 davon sind noch heute erhalten. Es ist die weltweit größte Sammlung des Tiermalers.

Was lange währt, wird endlich… ein Museum

Noch beinahe 100 Jahre sollte es dauern. Großherzog Friedrich Franz strukturierte die Fülle der Kunstschätze mithilfe des ersten Galeriedirektors Friedrich Christoph Georg Lenthe. Die Idee, die Kunstwerke der Öffentlichkeit zu präsentieren, entstand zwar in genau dieser Zeit – scheiterte aber an den finanziellen Mitteln.
1837 wurde Schwerin dann zur Residenzstadt und ein Anziehungspunkt für kulturelles Leben. Durch Umbauten im Schloss sollte die herzogliche Galerie im Fachwerkhaus einen neuen Platz finden. Zwei Häuser in der Alexandrinenstraße wurden die neue Heimat der Kunstsammlung – und im Dezember 1845 öffneten sich deren Pforten für die Öffentlichkeit. Die Exponate veränderten sich. Der Intendant der herzoglichen Kunstsammlung, Eduard Prosch, interessierte sich stark für Archäologie und tauschte wertvolle Sammlungsbestände ein. So brachte er es schließlich zu mehr als 300 verschiedenen Gipsabdrücken antiker Statuen.

Der Museumsbau trumpfte durch modernste bautechnische Kenntnisse und umfassende Architektenarbeit

Zu dieser Zeit gab es bereits Pläne für einen Museumsbau am Alten Garten. Herzog Paul Friedrich hatte sie bei Georg Adolph Demmler in Auftrag gegeben. Sie schafften es allerdings nicht zur Umsetzung, da Paul Friedrich jung – mit nur 42 Jahren – verstarb. 40 Jahre lang ruhten also die Pläne, dann setze sich die Gemahlin Paul Friedrichs für den Museumsbau ein und nahm die Mittel aus den Reparationszahlungen aus dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich.
Gesagt, gebaut. Architekt war Hermann Willebrand – und der hatte ganze Arbeit geleistet: Nach neuestem Kenntnisstand berücksichtigte er beim Bau des Museums nicht allein den repräsentativen Charakter, sondern bedachte auch Einbruch- und Brandsicherheit, Heizung, Lüftung sowie situations- und exponatgerechte Lichtführung beim Ausstellungsgebäude. Er war damit Vorreiter für viele Bauten, die fortan weniger auf die Form abzielten, als vielmehr auf die Funktion hin erbaut wurden.

Vom Großherzoglichen Museum zum Landesmuseum

1918 musste Großherzog Friedrich Franz IV. im Zuge der Novemberrevolution abdanken. Die Kunstsammlung ging in den Besitz des Staates über – somit wurde aus dem Großherzoglichen Museum ein Landesmuseum. Die Kunstschätze wurden umverteilt: Das Museum am Alten Garten zeigte nun die Gemälde sowie die graphischen Sammlungen und die sogenannten „Mecklenburger Altertümer“. Kunsthandwerkliches und das Münzkabinett wurden im Schweriner Schloss untergebracht. Dort richtete man in den ehemaligen Privaträumen der herzoglichen Familie das Schlossmuseum ein. Alter Garten, Schloss, Schlossmuseum und Staatstheater bildeten fortan ein eindrucksvolles kulturelles Zentrum in Deutschland.

Veränderungen durch den 2. Weltkrieg

Der Nationalsozialismus brachte den Verlust vieler bedeutender Werke mit sich, die als „entartete Kunst“ eingestuft wurden.1943 wurde eine Uniformenfabrik in der Galerie eingerichtet, so hatte die museale Arbeit zunächst ein Ende.
Als die Galerie 1945 wiedereröffnete, folgten personelle Umstrukturierungen, aber auch die Kunstsammlung erfuhr einen Wandel: Sonderausstellungen etablierten sich, viele bedeutende Werke kamen zunächst aus ihren Auslagerungsorten nicht zurück, dafür entstanden neue Abteilungen. „Mittelalterliche Plastik und Malerei in Mecklenburg“ gehört zum Beispiel dazu. Rang und Namen erlangte das Staatliche Museum Schwerin spätestens, als 1961 einige ausgelagerte Bestände doch den Weg zurückfanden, darunter Werke von Frans Hals und Carel Fabritius.

Das Staatliche Museum Schwerin heute

Ein zusätzlicher Neubau ergänzt das ursprüngliche Gebäude. Neben wechselnden Sonderausstellungen erlebt der Besucher Kunstschätze internationalen Ranges von der Antike bis zur Gegenwart. Die kostbare Sammlung holländischer und flämischer Werke aus den Beständen Christian Ludwigs II. sind ebenso zu sehen wie die Gemälde von Jean-Baptiste Oudry oder barocke Kunstwerke aus Elfenbein. Darüber hinaus blickt das kunstinteressierte Auge auf moderne Werke des Impressionismus oder lernt die figürliche Malerei kennen, wie sie sich in der DDR-Zeit begründete.
Einmalig ist sicherlich die Sammlung Marcel Duchamp – sie umfasst nahezu alle Phasen und Aspekte des Künstlers. Seit 2013 beherbergt das Museum darüber hinaus Werke des Mecklenburgischen Künstlers Günter Uecker.

Zum Stil
Den Wunsch nach „griechischer Renaissance“ deutete Herrmann Willebrand als Vorgabe für Klarheit und Konkretheit. Er ließ auf einem zweigeschossigen Sockelbau ein verkürztes Hauptgeschoss aufstreben. Ihm sind zum Platz „Alter Garten“ eine Säulenhalle und zum Hof ein Absidenrund vorgelagert. Eine Freitreppe führt in eine offene Halle, deren Gebälk von sechs ionischen Säulen getragen wird. Ein zweiter Eingang führt im Erdgeschoss durch eine gedeckte Einfahrt in das Museum. Das aufstrebende Obergeschoss sah Willebrand für die Herzogliche Sammlung der Gemälde vor. Das zweigeschossige Sockelgeschoss blieb den dreidimensionalen Objekten der Geschichtlichen, der Archäologischen und der Mittelalter-Sammlung vorbehalten.

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